Die Initiative Wir für Hellern hat sich ausführlich mit den vorliegenden Gutachten und anderen öffentlich zugänglichen Dokumenten befasst. In zahlreichen Gesprächen mit Expert:innen und Politiker:innen wurden Argumente ausgetauscht und auf ihre Gewichtung hin überprüft. In Kürze wird nun im Stadtentwicklungsausschuss über die Fortführung des Planverfahrens entschieden. Damit diese Entscheidung auf einer öffentlich nachvollziehbaren Faktenbasis erfolgt und die bereits vorliegenden Informationen dabei einfließen, haben wir die Ratsfraktionen gebeten, zu sieben Themenfeldern im Zusammenhang mit diesem Vorhaben ihre Einschätzung abzugeben. Die Antworten haben wir gesammelt und sind hier hinter den sieben Fragen eingestellt.


Sieben Fragen zum Bauvorhaben Globus Baumarkt 


A - Fehlender Bedarf führt zu Verdrängung?

Unsere Position: Kein weiterer Bedarf, sondern im Gegenteil 164 % Deckung der Baumarkt-Nachfrage (gemäß CIMA-Gutachten 141,0 Mio. Euro Angebot gegenüber 86,1 Mio. Euro Nachfrage) und somit bereits jetzt ein eindeutiges Überangebot. Der Globus Baumarkt würde andere, kleinere Baumärkte, Fachgeschäfte und auch Gartenmärkte verdrängen. Und viele Menschen in Osnabrück hätten in Folge dessen weitere Wege zum nächsten Markt als bisher. 

Wie bewerten Sie die Angebots- und Bedarfssituation für Bau- und Gartenmärkte in Osnabrück? 


B - Die Rheiner Landstraße ist dem Verkehr nicht gewachsen?

Unsere Position: Das Verkehrsgutachten geht von ca. 3.400 Autos pro Tag mehr aus. Der Großteil davon fährt auf der Rheiner Landstraße Stadt ein- bzw. auswärts. Diese Straße ist heute schon überlastet. Der Kreisel an der Großen Schulstraße ist laut Polizei ein Unfallschwerpunkt, Radfahrer:innen haben bereits jetzt Schwierigkeiten, den Kreisel ohne Beeinträchtigung durch Autos, Transporter oder LKW zu durchfahren. Die Rheiner Landstraße ist im weiteren Verlauf Richtung Innenstadt, dann als Lotter Straße, nicht geeignet, mehr Verkehr aufzunehmen. Die direkt angrenzende Große Schulstraße mit einer Grundschule und zwei Kindergärten wird heute schon im Übermaß als Stauumgehung genutzt. Dies wird sich bei einer Ansiedlung des Baumarktes und im Zuge der Baumaßnahmen an der A 30 noch verschärfen.

Wie bewerten Sie die Verkehrssituation an der Rheiner Landstraße? 


C - Kein positiver Effekt am Arbeitsmarkt?

Unsere Position: Die Firma Globus behauptet in ihrer Werbung, 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die aktuellen Stellenanzeigen (15 offene Stellen allein bei einem Osnabrücker Baumarkt am 8. Oktober 2023) zeigen offensichtlich, dass es heute in der Branche mehr offene Stellen als Arbeitssuchende gibt. Außerdem werden durch die Verdrängung anderer Bau-, Fach- und insbesondere Gartenmärkte mindestens genauso viele Arbeitsplätze wegfallen. 

Wie bewerten Sie die aktuelle Arbeitsmarktlage?

 

D - Der Klimaschutz spricht gegen das Bauvorhaben? 

Unsere Position: In der Beschlussvorlage für das Vorhaben ist als Auswirkung genannt, dass die Errichtung des Marktes einen negativen Effekt auf die CO2 Bilanz hat. Die vom Investor angeführten Maßnahmen werden die CO2 Bilanz dieses Vorhabens zwar verbessern, aber nicht zur Klimaneutralität führen. Für uns steht das Projekt im Gegensatz zum gerade von Frau Oberbürgermeisterin Pötter vorgestellten „Vorreiterkonzept Klimaschutz der Stadt Osnabrück“.

Wie passt der geplante Neubau aus Ihrer Sicht in eine Strategie zur Klimaneutralität? 


E - Weitere Flächenversiegelung stoppen?

Unsere Position: In der Stellungnahme von Frau Oberbürgermeisterin Pötter zur Neuordnung des Landesraumordnungsplans (LROP) steht, dass es keine Neuinanspruchnahme von Flächen in Osnabrück mehr geben darf. Der geplante Baumarkt mit typischer eingeschossiger Bauweise und großem Parkplatz versiegelt gleich ca. zwei Hektar. Für das Vorhaben müssen im Flächennutzungsplan fünf Hektar Grünland, wovon ein Teil als bestehende Ausgleichsfläche ausgewiesen ist, in Gewerbegebiet geändert werden. Dies steht für uns eindeutig im Gegensatz zu dem Gebot, keine Flächen mehr zu versiegeln. 

Wie bewerten Sie das Dilemma zwischen den neuen Erfordernissen der Landnutzung und der Versiegelung durch das geplante Bauvorhaben?
 
 


F - Stadtklima verbessern, Grünland erhalten?

Unsere Position: Die geplante Bebauung bedeutet einen massiven Eingriff in die Natur und ist mit einem Lebensraumverlust für viele Tiere und Pflanzen sowie Auswirkungen auf das Stadtklima verbunden. Unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten suchen dort ihre Nahrung, als Kaltluft-Schneise ist das Grünland an der Rheiner Landstraße/Ecke Große Schulstraße wichtig für das Osnabrücker Stadtklima. 

Wie bewerten Sie den Erhalt des Grünlands vor dem Hintergrund der dramatischen Biodiversitätskrise und den zunehmenden Wetterextremen?

  

G - Globus Russland-Geschäft versus Friedensstadt Osnabrück?

Unsere Position: Das Russland-Geschäft der Globus-Gruppe passt nicht zur Friedensstadt Osnabrück. Mehr als 20 Millionen Euro des Gewinns der Filialen in Russland für das Geschäftsjahr 2022 hat die Globus-Gruppe nach Deutschland transferieren können und sich dafür im Gegenzug verpflichtet, die Geschäfte in Russland fortzusetzen. Weiterhin wird die Globus-Gruppe in der „Liste der Schande“ der Yale University als eines von wenigen deutschen Unternehmen in der schlechtesten Kategorie aufgeführt.

Wie bewerten Sie das Image-Risiko für die Stadt Osnabrück, wenn der Flächennutzungsplan für das Bauvorhaben der Globus-Gruppe geändert wird?


Hier die Antworten der Parteien

PRESSEMITTEILUNG

Fahrrad-Korso demonstriert Verkehrsbelastung der Großen Schulstraße

 

Osnabrück, 2. September 2023 - Ein Fahrrad-Korso der Initiative Wir für Hellern hat am Samstag Vormittag zwischen 10:30 und 11:30 Uhr die Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens demonstriert, falls der geplante Megabaumarkt an der Rheiner Landstraße von der Stadt Osnabrück bewilligt wird. Laut Polizeiangaben nahmen 120 Fahrradfahrer:innen teil. Der Verkehr staute sich bedingt durch den Rundkurs, der über die Große Schulstraße und die im oberen Teil angrenzenden Straßen führte, mehrmals. 

 

Die Initiative steht ein für den Erhalt des wichtigen Grünlands an der Rheiner Landstraße / Ecke Große Schulstraße. Unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten suchen dort ihre Nahrung. Als Kaltluft-Schneise ist die Grünfläche wichtig für das Osnabrücker Stadtklima. Eine weitere Verkehrsbelastung durch den dort geplanten Megabaumarkt ist für den Stadtteil Hellern nicht tragbar.

 

Die Initiative setzt sich darüber hinaus für eine gut durchdachte Stadtentwicklung im Rahmen eines Gesamtkonzeptes ein. Die Ansiedlung von Gewerbe, die Nutzung von leerstehenden Gebäuden und Flächen sowie die Planung von Radwegen, Straßen und öffentlichem Nahverkehr müssen in Einklang gebracht werden mit der Steigerung der Lebensqualität in Osnabrück. Die Notwendigkeit für einen weiteren Baumarkt, der als "neuer Nachbar" bereits offensiv Werbung betreibt, besteht in Osnabrück nicht: "Dieses Projekt ist nur für den Investor Globus gut. Die vorliegenden Gutachten sagen aus, dass es in Osnabrück und im Umland ein Überangebot an Bau- und Gartenmärkten gibt. Wir lehnen es ab, dass dafür knappes Grünland geopfert wird und woanders Märkte leerstehen," betont Andreas Sensse als einer der Sprecher. 

 

Zu Unruhe im Osnabrücker Rathaus und in Hellern haben aktuelle Medienberichte zum Russland-Geschäft der Globus-Gruppe geführt. Mehr als 20 Millionen Euro des Gewinns der Filialen in Russland für das Geschäftsjahr 2022 hat die Globus-Gruppe nach Deutschland transferieren können und sich im Gegenzug verpflichtet, die Geschäfte in Russland fortzusetzen. „Mit Sorge sehen wir das Russland-Geschäft der Globus-Gruppe und die aktuellen Medienberichte hierzu. Das passt nicht zur Friedensstadt Osnabrück.“, so Peter Mucke, ein weiterer Sprecher der Initiative.

 

Verantwortlich: Initiative Wir für Hellern

Unsere Fahrrad Demo war ein Mega Erfolg!!!

Wir haben am 2.9.23 zwischen 10:30 und 11:30 zu einer Demo in Form von einem Fahrrad Korso aufgerufen. Das Ganze war ein Mega Erfolg und 120 Helleraner haben uns unterstützt und ein ganz klares Zeichen gesetzt. " Wir wollen keinen Mega Baumarkt" - 


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“Wenn ein neuer Nachbar einzieht, ist es schön, wenn er sich vorstellt”, mit diesen Worten leitet das Unternehmen Globus eine Imagekampagne ein, die bei diversen Osnabrücker Medien im redaktionellen Umfeld platziert wurde.

 
Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein journalistischer Beitrag aussieht, ist tatsächlich bezahlte Werbung – ein “Advertorial”, eine redaktionell aufgemachte Werbeanzeige und eine Grauzone zwischen klassischer Werbung und Öffentlichkeitsarbeit*.
Weil es aber auch Werbung ist, darf die Wahrheit natürlich ein wenig verbogen werden. Denn “wenn ein neuer Nachbar einzieht” bedeutet im Fall des Globus Baumarkt lediglich dass man gerne einziehen würde; ausgemacht ist noch gar nichts. 

 Das Unternehmen Globus findet sich allerdings nicht nur auf Listen besonders freundlicher Fachmärkte und beliebter Arbeitgeber. Der Name “Globus” wird auch auf einer von der “Yale School of Management” geführten Liste vermerkt. Diese Liste verzeichnet Unternehmen, die nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine weiter Geschäfte in und mit Russland machen. Nach aktuellem Stand (abgerufen am 30.08.2023) wird in der sogenannten “Hall of Shame” auch Globus genannt. 
Hier geht es zum kompletten  Artikel auf der Onlineseite " Hasepost"

Grünfläche und Lebensqualität statt Verkehrschaos durch Megabaumarkt


Osnabrück, 31. August 2023 - Die Initiative Wir für Hellern informiert am Samstag, 2. September 2023, von 10:00 bis 12:00 Uhr an der Großen Schulstraße über ihre Ziele und Forderungen. Mit einem kleinen Fahrrad-Korso werden zwischen 10:30 und 11:30 Uhr die Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens demonstriert, falls der geplante Megabaumarkt an der Rheiner Landstraße von der Stadt Osnabrück bewilligt wird. Der Infostand der Initiative wird sich an der Kreuzung Große Schulstraße / Eselspatt befinden.
 
Bei dem Fahrrad-Korso können alle interessierten Bürger:innen mitradeln, die Begleitung durch die Polizei sorgt für einen sicheren Ablauf. In mehreren Runden fahren die Teilnehmer:innen über Große Schulstraße und im oberen Teil angrenzende Straßen. Start ist an der Sporthalle gegenüber der Martinskirche. Dieser Weg wurde ausgesucht um zu zeigen, dass der Ortsteil Hellern weiteren Verkehr nicht mehr verkraften kann.
 
Die Initiative steht ein für den Erhalt des wichtigen Grünlands an der Rheiner Landstraße / Ecke Große Schulstraße. U.a. Vögel, Fledermäuse und Insekten suchen dort ihre Nahrung. Als Kaltluft-Schneise ist die Grünfläche wichtig für das Osnabrücker Stadtklima. Eine weitere Verkehrsbelastung durch den dort geplanten Megabaumarkt ist für den Stadtteil Hellern nicht tragbar.
 
Die Initiative setzt sich darüber hinaus für eine gut durchdachte Stadtentwicklung im Rahmen eines Gesamtkonzeptes ein. Die Ansiedlung von Gewerbe, die Nutzung von leerstehenden Gebäuden und Flächen sowie die Planung von Radwegen, Straßen und öffentlichem Nahverkehr müssen in Einklang gebracht werden mit der Steigerung der Lebensqualität in Osnabrück.
 
Verantwortlich: Initiative Wir für Hellern


Stoppt den Verkehr!!!!

 


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Am Donnerstag, den 25.05. von 16:30-17:15 Uhr werden wir auf dem Markt demonstrieren . Lasst uns alle ein Zeichen setzen, damit der Stadtentwicklungsausschusses sieht, dass er einem weitermachen nicht zustimmen darf!!!!!

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🏁🏁 Es ist vollbracht und wir haben mit vielen Menschen gesprochen und viele Unterschriften gesammelt. Als wir die fast 1700 Unterschriften übergeben haben, war auch das Interesse der Medien vorhanden. Hier gibt es schon einen Artikel in der NOZ. Mit den fast 1700 Unterschriften und den über 170 Stellungnahmen, haben wir alle ein wichtiges Zeichen Gesetzt.
"Wir möchten den Baumarkt nicht"
Jetzt heißt es warten und gucken, wie die Stadt Osnabrück und die Politik reagiert.🏁🏁